77. Jahrestag der Zerstörung von Pforzheim

77 Jahre nach der Zerstörung Pforzheims am 23. Februar 1945 – mit rund 18.000 Todesopfern – steht Europa wieder am Rande eines Krieges. Russische Truppen überschreiten die Grenze eines europäischen Landes und noch kein Mensch kann absehen, was sich daraus für ganz Europa ergibt.

Pforzheim war eine der letzten Städte, welche durch ein großes Flächenbombardement nahezu ausgelöscht wurde. Döblin schrieb einige Jahre nach diesem Datum: „Diese Stadt kannst Du vom Atlas streichen.“ Durch den Krieg, der von Nazi-Deutschland über Europa ging, kam Leid, Verfolgung und Zerstörung. Über 60 Millionen Menschen wurden getötet und ermordet. Darunter alleine 27 Millionen Menschen in Russland.

Die Welt, Europa, Deutschland und wir in unserer Stadt, sollten eigentlich die Lektion gelernt haben: „Nie wieder Krieg“. Von einer Stadt wie Pforzheim muss ein Friedenssignal ausgehen und dies gerade in einem Jahr, in dem der 500. Todestag des bekanntesten Sohnes der Stadt , des Humanisten, Johannes Reuchlin, begangen wird.

Aus diesem Grund hat das Bündnis beantragt, alle Demonstrationen an diesem Tag zu untersagen. Da es dazu nicht gekommen ist, obwohl 2021 dies möglich war – bei wesentlich niedrigeren Covid- Zahlenn – hätte es in diesem Jahr erst recht versucht werden müssen.

Die Gruppierungen, welche Gegendemonstrationen gegen den Aufmarsch auf dem Wartberg durchführen, hätten bei einem Verbot auf ihre Kundgebungen verzichtet. Da es dazu nicht gekommen ist, haben die Kollegen der Initiative gegen Rechts (IgR), am 23. Februar, ab 17:00 Uhr, auf dem Platz der ehemaligen Synagoge, zu einen Gegenkundgebung eingeladen. Wir laden hierzu als Bündnispartner der Initiative gegen Rechts ebenfalls herzlich ein.

Ebenso haben wir beantragt, an diesem Gedenktag und darüber hinaus, den Wallberg als Gedenkort auszuweisen und bereits am Fuße des Berges auf dessen Geschichte hinzuweisen, damit jedem und jeder bewusst wird, welchen Ort er oder sie betritt. Wir hoffen, dass diese Anregung umgesetzt wird. Ebenso bleiben das Bündnis dabei, dass im Jahr 2023 der „2. Pforzheimer Friedenspreis“ auf unsere Initiative hin wieder vergeben wird.