„Wie liegt die Stadt so wüst“

Einige Gedanken aus Altensteig zum 23. Februar und zu den Ereignissen in der Ukraine:

Die derzeitigen Entwicklungen in der Ukraine wurde heute früh bewusst, dass sich heute der „verheerende Luftangriff auf Pforzheim“ bereits zum 77. Male jährt. Auch in Dresden erinnerten sich die Menschen an die „verheerende Luftangriffe“ vor wenigen Tagen am 13. Februar. Da viel plötzlich das Lied ein „Wie liegt die Stadt so wüst“, das der Dresdner Kreuzkantor Rudolf Mauersberger unter den Eindrücken der Zerstörung Dresdens schrieb:

„Wie liegt die Stadt so wüst, die voll Volks war. Alle ihre Tore stehen öde. Wie liegen die Steine des Heiligtums vorn auf allen Gassen zerstreut. Er hat ein Feuer aus der Höhe in meine Gebeine gesandt und es lassen walten.

Ist das die Stadt, von der man sagt, sie sei die Allerschönste, der sich das ganze Land freuet. Sie hätte nicht gedacht, daß es ihr zuletzt so gehen würde; sie ist ja zu greulich heruntergestoßen und hat dazu niemand, der sie tröstet. Darum ist unser Herz betrübt und unsere Augen sind finster geworden: Warum willst du unser so gar vergessen und uns lebenslang so gar verlassen! Bringe uns, Herr, wieder zu dir, daß wir wieder heimkommen! Erneue unsre Tage wie vor alters. Ach Herr, siehe an mein Elend!“

Leider können Mauersbergers Eindrücke auf so viele Orte übertragen werden.